Warum war der Panzerkampfwagen Tiger II Ausf. B Königstiger Sd.Kfz. 182 eine der furchterregendsten Waffen des Zweiten Weltkrieges? Die Antwort liegt in seiner beeindruckenden Kombination aus schwerem Panzer und langer Kanone, die ihn zu einer tödlichen Maschine auf dem Schlachtfeld machte. Der Königstiger stellte einen Höhepunkt in der Entwicklung deutscher Panzerfahrzeuge dar.
Die Produktion des Tiger II, offiziell als Panzerkampfwagen VI Tiger II Ausf. B (SdKfz 182) bezeichnet, begann im Dezember 1943 in Kassel. Dieser Panzer wurde parallel zum Tiger I hergestellt. Die ersten 50 Fahrzeuge wurden mit dem Porsche-Turm ausgestattet, alle nachfolgenden Modelle erhielten jedoch den Henschel-Turm. Insgesamt wurden 485 Einheiten gebaut. Der Königstiger unterschied sich von seinem Vorgänger durch seine verstärkte Panzerung und die leistungsfähigere 8,8 cm KwK 43 L/71-Kanone, die selbst schwere feindliche Panzer auf große Entfernung vernichten konnte.
Beschreibung | Details |
Fahrzeugtyp | Panzerkampfwagen VI Königstiger |
Bezeichnung | Sd.Kfz. 182 |
Herausgeber | Henschel & Sohn |
Anzahl produziert | 485 Einheiten |
Gewicht | ca. 70 Tonnen |
Bewaffnung | 8,8 cm KwK 43 L/71-Kanone |
Weitere Informationen | Wikipedia - Tiger II |
Der Königstiger war nicht nur wegen seiner massiven Panzerung von 100 bis 185 mm Stahlplatten gefürchtet, sondern auch aufgrund seines hohen Gewichts von fast 70 Tonnen. Diese Eigenschaften machten ihn zu einem der schwersten Panzer seiner Zeit. Allerdings hatte dieser technische Fortschritt auch Nachteile: Der Königstiger war relativ langsam und verbrauchte viel Treibstoff, was unter den Bedingungen des späten Krieges problematisch war. Die Produktionskosten waren außerdem extrem hoch, was die Serienfertigung erschwerte.
Die Entwicklungsgeschichte des Königstigers reicht zurück bis ins Jahr 1937, als das erste Auftragsprojekt für einen schweren Panzer an Henschel vergeben wurde. Der Prototyp VK4503 entwickelte sich schließlich zum Tiger II. Im März 1944 standen bereits einige Einheiten der Panzerkompanie (Funklenk) 316 zur Verfügung, die an der Westfront eingesetzt wurden. Leider kam es vor, dass defekte Fahrzeuge zerstört werden mussten, um sie vor dem Feind zu sichern.
In der Praxis erwies sich der Königstiger als äußerst effektiv. Seine lange 8,8 cm KwK 43 L/71-Kanone ermöglichte es ihm, selbst die schwersten alliierten Panzer wie den russischen IS-2 oder den amerikanischen M26 Pershing auf große Distanz auszuschalten. Die Panzerung bot ebenfalls einen hohen Schutz gegen gegnerische Geschosse. Trotzdem gab es technische Probleme: Das Fahrzeug neigte zu Verschleiß und Defekten, insbesondere an der Komponente der Ketten und Motoren. Diese Schwächen behinderten die Einsatzfähigkeit erheblich.
Zusätzlich spielte der Königstiger eine Rolle bei der Entwicklung weiterer Spezialfahrzeuge. Das Fahrgestell diente als Basis für den Jagdtiger, ein jagender Geschützwagen ohne Turm, der speziell für Anti-Panzer-Aufgaben konzipiert wurde. Auch andere Modelle wie der Nashorn und der Ferdinand/Elefant nutzten ähnliche Technologien, wenn auch mit anderen Anforderungen.
Ein interessantes Detail betrifft die Munition. Neben der Standardmunition verfügten die Königstiger über spezielle Hochgeschwindigkeitsgeschosse, die besonders effektiv gegen gepanzerte Ziele waren. Diese Munition wurde in verschiedenen Varianten verwendet, je nach Art der feindlichen Panzerung.
Es ist wichtig zu beachten, dass der Königstiger trotz seiner beeindruckenden Fähigkeiten letztlich keinen entscheidenden Einfluss auf den Kriegsausgang hatte. Die Zahl der produzierten Fahrzeuge war begrenzt, und die strategischen Bedingungen am Ende des Krieges machten es schwierig, diese Waffe optimal einzusetzen. Dennoch bleibt der Königstiger ein Meilenstein in der Geschichte der deutschen Panzerentwicklung.
Auf historischen Bildern und Filmaufnahmen kann man den Königstiger oft in Aktion sehen, sowohl auf der Ost- als auch auf der Westfront. Diese Dokumentationen zeigen die Größe und Präsenz des Fahrzeugs deutlich. Besonders berühmt ist das Exemplar im Tank Museum in Bovington, das heute noch als bester erhaltenes Stück gilt.
Die technischen Details des Königstigers sind im Detail dokumentiert. Er besitzt eine Länge von etwa 10 Meter, eine Breite von 3,7 Meter und eine Höhe von 3 Meter. Die Besatzung besteht aus fünf Mann, darunter Kommandant, Kanonier, Lader, Fahrer und Funker. Die maximale Geschwindigkeit beträgt 35 km/h auf der Straße und 12 km/h cross-country.
Die Panzerkanone selbst hat eine Reichweite von über 10 Kilometer und kann Granaten von bis zu 9 kg Gewicht abfeuern. Die Durchschlagskraft dieser Geschosse reicht aus, um jedes bekannte Panzermuster der damaligen Zeit zu durchdringen.
Ein abschließender Aspekt betrifft die Nachkriegszeit. Viele Königstiger wurden nach dem Krieg untersucht und analysiert, um deren Technik zu verstehen und weiterzuentwickeln. Insbesondere die westlichen Alliierten zeigten großes Interesse an den Konstruktionen und integrierten einige Prinzipien in ihre eigenen Panzerprogramme.
Diese Tabelle fasst die wesentlichen Daten zusammen:
Merkmale | Angaben |
Gesamtlänge | 10 m |
Breite | 3,7 m |
Höhe | 3 m |
Besatzung | 5 Mann |
Maximale Geschwindigkeit | 35 km/h |
Kanonenlänge | 71 Kaliber |
Munitionsgewicht | bis 9 kg |
Weitere Quellen | The Tank Museum |
Die historische Bedeutung des Königstigers bleibt unbestritten. Er steht symbolisch für die deutsche Ingenieurskunst während des Zweiten Weltkrieges und zeigt gleichzeitig die Grenzen technischer Innovationen unter extremer Kriegsbelastung. Heute wird der Königstiger in Museen und Sammlungen weltweit bewundert und studiert.



